Informationen zum INSIGHT-Curriculum "PÄDergo" 2022-2023

Diese Kursreihe ist konzipiert für BerufsanfängerInnen und ErgotherapeutInnen, die noch nicht lange im Bereich Pädiatrie arbeiten. Sie ist auch für WiedereinsteigerInnen geeignet.Analog zu den einzelnen Schritten im CPPF (Canadian Practice Process Framework) wird in den einzelnen Modulen das betätigungsorientierte und klientenzentrierte Vorgehen im ergotherapeutischen Interventionsprozess thematisiert. Neben der Vorstellung fundierter Assessments zur Befundung liegt ein Schwerpunkt der Weiterbildung auch in der Vermittlung aktueller und in der Praxis erprobter Interventionsmethoden/-ansätzen für eine große Anzahl der auftretenden pädiatrischen Krankheits- und Störungsbilder. Zudem werden Grundlagen zur Gesprächsführung mit Eltern und das Vorgehen zur gemeinsamen konkreten Zielformulierung vorgestellt. Alle Inhalte werden so vermittelt, dass eine direkte Umsetzung in die praktische Arbeit möglich ist. Dokumente mit denen im Seminar gearbeitet wird (Befundbögen analog zur ICF-CY etc.), werden den TeilnehmerInnen zur Verwendung in der eigenen praktischen Arbeit zur Verfügung gestellt.

Allgemeine Ziele der Weiterbildung:

Die TN sollen in der Lage sein:

    1. ein Kind betätigungs- und klientenzentriert zu befunden
    2. den Befund in Bezug zur Alltagsperformanzproblematik zu setzen
    3. mit den Eltern (und dem Kind) gemeinsam Zielformulierungen zu erarbeiten
    4. die Ziele überprüfbar, konkret und alltagsorientiert zu formulieren
    5. für das Kind geeignete Behandlungsstrategien zu wählen
    6. strukturierte Elterngespräche zu führen
    7. das Umfeld (KITA/Schule) zu beraten
    8. den Therapieverlauf zu dokumentieren und zu reflektieren, gegebenenfalls das therapeutische Vorgehen anzupassen, zu verändern und abschließend zu evaluieren.
    9. die Therapie nach außen darzustellen (Verfassen von Befund-, Verlaufs- und Abschlussberichten).

Den TeilnehmerInnen werden verschiedene Therapieverfahren im Bereich der Pädiatrie vorgestellt. Dadurch können sie sich je nach persönlichem oder Tätigkeitsschwerpunkt u.U. für eine umfassende Weiterbildung in einer speziellen pädiatrischen Therapiemethode entscheiden.

 

Alle ReferentInnen verfügen durch langjährige praktische therapeutische Arbeit in der Pädiatrie und durch vielfältige Unterrichtserfahrungen über umfassende Kompetenzen im Bereich der pädiatrischen Weiterbildung.
Die Seminare werden, wie bei INSIGHT grundsätzlich üblich, in der Regel von 2 ReferentInnen geleitet.

Fachliche Kursleitung: Erika Neugebauer

Die Weiterbildung schließt mit einer Fallarbeit und einem Abschlusskolloquium ab. Die Teilnehmer erhalten ein Zertifikat mit der Bezeichnung "INSIGHT - PÄDergo".

Voraussetzung für die Teilnahme an der PÄDergo-Weiterbildung ist, dass die gelernten Kursinhalte in die praktische Arbeit mit Kindern übertragen werden können.

Der Kurs besteht aus 5 Modulen und umfasst insgesamt 155 UE Präsenzzeit

Präsenzzeit: 155 UE
Davon Kursinhalte: 145 UE
Zusätzlich UEs zum Besprechen der Ergebnisse des Selbststudiums (Diese UEs finden im Anschluss an die "regulären" Kursinhalte statt): 10 UE
Selbststudium: 25 UE
Gesamtumfang: 180 UE

 

Den TeilnehmerInnen wird zusätzlich die Möglichkeit geboten am Abend interessierten KollegInnen und einer INSIGHT-Referentin "schwierige Kinder" aus der praktischen Arbeit vorzustellen, um Fragen zu diesen Fällen zu klären.

Die Zertifizierung zum "PÄDergo" erfolgt durch INSIGHT.


Kursgebühr für 17½ Tage mit insgesamt 180 UE: 2.190,- EUR, zahlbar in 2 Raten.
Damit werden bei der PÄDergo-Buchung insgesamt ca. 400,- € gegenüber der Einzelkursbuchung gespart.

Gebühr für die Zertifizierung: 150,- EUR inkl. Bearbeitung des Abschlussfalles durch eine der Dozentinnen, Abschlusskolloquium in Kleingruppen und Zertifikat: "ErgotherapeutIn mit Zusatzqualifikation in der pädiatrischen Ergotherapie: INSIGHT-PÄDergo"


Kursort: Bonn

Literaturempfehlung:
Baumgarten, A. & Strebel, H. (Hrsg.) (2016). Ergotherapie in der Pädiatrie. Schulz-Kirchner Verlag
Largo, R. (2010). Babyjahre; Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Serie Piper


Zur Anmeldung

INSIGHT - PÄDergo: Das Modulsystem

Nach Abschluss der Module Möglichkeit zur Zertifizierung


 

 

Aufteilung der einzelnen Themenbereiche, Seminarinhalte, Modulstruktur:

Die Kurszeiten sind in der Regel von 9.30 bis ca. 17.30 Uhr mit einer Stunde Mittagspause.
Die Termine für die Besprechung der Selbststudiumsaufgaben finden in den frühen Abendstunden statt.

 


Zur Anmeldung

Seminarthemen

PÄD22 22 - Kriterien zur Befundung von Entwicklungsauffälligkeiten

Kriterien zur Befundung von Entwicklungsauffälligkeiten
08.12. 09:30Uhr - 17:00Uhr
8UE

Bei der Analyse der Betätigungs- und Partizipationsprobleme, gerade bei jüngeren Kindern, stellt sich oft die Frage, ob diese Probleme Hinweise auf zugrundeliegende Entwicklungsauffälligkeiten sind. Denn insbesondere bei einem klientenzentrierten Ansatz ist es wichtig, individuelle Stärken und Schwächen im Interventionsprozess zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund können dann therapeutische Bezugsrahmen und Methoden zielgerichtet ausgewählt werden. Auch der Dialog mit den Eltern wird durch dieses Wissen erleichtert.
Gerade bei jungen Kindern, die mit vielen gängigen Testverfahren noch nicht zu untersuchen sind, bieten das "Grenzsteinkonzept der kindlichen Entwicklung" (Michaelis 2010, 2013) ein gut anwendbares Assessment zur Beurteilung evtl. Entwicklungsauffälligkeiten. Die "Grenzsteine" ermöglichen eine Vereinfachung des interdisziplinären Austauschs mit Kinderärzten und pädagogischen Fachkräften, da auch diese Berufsgruppen dieses Instrument anwenden/kennen.
In diesem Seminar soll u. a. anhand von Videofallbeispielen das Grenzsteinkonzept kindlicher Entwicklung in den o. g. Bereichen vorgestellt werden. Die grob- und feinmotorische, kognitive, sprachliche und sozial/emotionale Entwicklung in den ersten Lebensjahren wird im Kurs thematisiert.

Ein von INSIGHT entwickelter Beobachtungsbogen zur kriteriengeleiteten Beobachtung von Kindern zwischen 4 und 6 Jahren inkl. Auswertungshinweisen wird im Seminar anhand eines Videofallbeispiels vorgestellt und den Teilnehmer:innen nach dem Kurs zur Verwendung in der eigenen therapeutischen Arbeit zugemailt.

Referenten: Erika Neugebauer   Iris Knipschild  

PÄD23 22 - Gesprächsführung mit Eltern

09.12. 09:30Uhr - 17:00Uhr
8UE

Ohne die Kooperation der Eltern ist eine Therapie nur bedingt wirksam, da nur durch sie eine Übertragung der erarbeiteten Fertigkeiten in den Alltag gewährleistet werden kann.
Häufig sind Ergotherapeuten in ihrer pädiatrischen Arbeit jedoch damit konfrontiert, dass Eltern die zahlreichen Hinweise und Tipps zum Umgang mit den Kindern im Alltag nicht umsetzen. Manchmal geschieht dies, weil unsere "Ratschläge" für die Eltern nicht kompatibel genug für die alltäglichen Abläufe zu Hause sind.
Daher ist es wichtig, über reflektive Fragen ("W"-Fragen) zum einen die Problemsituationen genau zu erfassen, zum anderen die Eltern auf dem Weg zu eigenen Lösungsstrategien zu begleiten. Diese Lösungsstrategien werden dann von den Eltern auch wirklich im Alltag erprobt.
In diese coachenden Elterngespräche fließt aber durchaus auch unser ergotherapeutisches Expertenwissen mit ein. Häufig geschieht dies im Sinne einer Aufklärung über die kindspezifischen Faktoren und deren Einfluss auf die Betätigungen im Alltag (Psychoedukation).

Themen des Seminars:

  • Überblick über die in der pädiatrischen Ergotherapie geführten Gespräche
  • Grundlagen der klientenzentrierten Gesprächsführung
  • Das PEO-Modell in der Elternarbeit
  • "Reframing", als Möglichkeit den Blick der Bezugspersonen auf das Kind positiv zu verändern
  • Einführung in den Einsatz der reflektiven Fragen Gesprächstechniken ("W - Fragen")
  • Übungsfälle und Arbeitsgruppen zur Erprobung der "W"-Fragen
  • Vermittlung von kindspezifischen Faktoren, z.B. beim Umgang mit Trotz, Essens- und Schlafproblemen, Problemen bei den Hausaufgaben.

Die im Seminar vermittelten Vorgehensweisen können auch sehr gut auf die Intervention mit älteren Kindern und Jugendlichen und auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften übertragen werden.

Referenten: Erika Neugebauer   Astrid Baumgarten  

PÄD24 22 - Grundlagen des ergotherapeutischen Befundes in der Pädiatrie anhand des CPPF-Prozessmodells

Betätigungsorientierte Befunderhebung: COPM, Anamnese, Betätigungsanalyse, Auswahl der Befundinstrumente, Befundzusammenstellung, SMART-Ziele, Berichterstattung
10.12. 09:30Uhr - 11.12. 16:00Uhr
16UE

Basis einer erfolgreichen ergotherapeutischen Intervention ist eine betätigungsorientierte und klientenzentrierte Befunderstellung.


Daher werden wir uns im Kurs mit folgenden Themen auseinandersetzen:

  • Kurze Einführung in das klinische Reasoning und in das kanadische Prozessmodell CPPF (Canadian Practice Process Framework), das den weiteren Ablauf des Seminars strukturieren wird
  • COPM als Instrument zur betätigungsorientierten Zielsetzung und Messinstrument für Ergebnisse und als Grundlage für den betätigungsorientierten Befund in der Pädiatrie
  • Formen der Anamneseerhebung in der Pädiatrie: Welche Bereiche der bisherigen Entwicklung müssen abgefragt werden? Wie gehe ich mit den gewonnenen Daten um?
  • Betätigungsanalyse: Wichtige Prinzipien in der Durchführung
  • Gezielte Auswahl eventuell zusätzlich einzusetzender Testverfahren, kriteriengeleiteter Beobachtungen, Screenings, um das Performanzproblem des Kindes zielgerichtet erkennen, benennen und behandeln zu können
  • Wie können die "Befund-Puzzlesteine" zu einem ergotherapeutischen Gesamtbefund zusammengefasst werden?
  • Verknüpfung des Überweisungsauftrags des Arztes mit der Alltagsproblematik/den Betätigungsperformanzproblemen des Kindes
  • Entwicklung von betätigungsorientierten Zielen mit Kind/Eltern/Schule/Kindergarten analog zu den SMART-Regeln, damit die Ziele konkret und überprüfbar sind
  • Vorstellung des, an die ICF-CY angelehnten, INSIGHT-Befundschemas, dass den Schritt der Interpretation der Test- und Beobachtungsergebnisse übersichtlich gestaltet und die Befundzusammenstellung erleichtert
  • Formen der Berichterstattung an den Arzt.

Alle im Seminar verwendeten Dokumentationsbögen (Anamnesebogen, ICF-Befundbogen, Befundcheckliste, Zieltabellen etc.) werden den TeilnehmerInnen nach dem Kurs zur Verwendung in der eigenen praktischen Arbeit zugemailt.

Referenten: Erika Neugebauer   Nora Bilke  

Seminarthemen

PÄD1 23 - Ergotherapeutische Ansätze bei Kindern mit feinmotorischen Auffälligkeiten

31.01. 09:30Uhr - 17:00Uhr
8UE

Auffälligkeiten in der feinmotorischen Entwicklung sind der häufigste Verordnungsgrund für Kinder im Vorschulalter in der pädiatrisch-ergotherapeutischen Praxis. Daher ist es wichtig, für diese Probleme eine betätigungsorientierte Befundaufnahme und Behandlung anbieten zu können.

Die Inhalte des Kurses, analog zu den aktuellen Veröffentlichungen zu diesem Thema:

  • Erläuterungen der Voraussetzungen für die Entwicklung der Fein- und Grafomotorik
  • Handfunktionen als Basis für fein- und grafomotorische Aktivitäten
  • Betätigungsanalysen im Bereich der Feinmotorik
  • Störungen in der Fein- und Grafomotorik und deren Befundung anhand eines Screenings, angelehnt an KOEK/SOESSS (die Screeningbögen werden nach dem Kurs zugemailt)
  • Entwicklung von Behandlungsstrategien jenseits der gängigen Übungsprogramme mit, für Kinder motivierenden Tätigkeiten
  • Anleitung der Eltern, den Therapieverlauf mit sinnvollen und alltagsbezogenen Aktivitäten im häuslichen Umfeld zu unterstützen
  • Ideen für den Praxisalltag und für die Umfeldberatung.

Referenten: Erika Neugebauer   Iris Knipschild  

PÄD2 23 - Movement Assessment Battery for Children: M-ABC-2

03.02. 09:30Uhr - 17:00Uhr
8UE

Die M-ABC-2 ist ein englischer Motoriktest für Kinder von 4 bis 12 Jahren, der in einer deutschen Normierung im Jahr 2008 erschienen ist. Mit der M-ABC-2 werden auch qualitative Aspekte in der Bewegungsbeurteilung berücksichtigt, daher kann dieses Verfahren im Bereich der Grob- und Feinmotorik auch zur Therapieplanung und -evaluation eingesetzt werden. Der Test wurde zudem entwickelt, um Bewegungsprobleme zu identifizieren, die die Partizipation und die soziale Integration des Kindes beeinträchtigen.

Inhalte des Kurses:

  • Hinweise zur Testdurchführung anhand von Videofilmen
  • Erprobung der Testdurchführung
  • Klärung von Durchführungsfragen und -problemen
  • M-ABC-2 Testauswertung
  • Darstellung der Testergebnisse in einem adaptierten Testprofil (INSIGHT 2016) unter Berücksichtigung der AWMF-Leitlinien UEMF
  • Möglichkeiten der Interpretation der M-ABC-2 für den therapeutischen Befund
  • Diskussion von M-ABC-2 - Fallbeispielen

Referenten: Erika Neugebauer   Nora Bilke  

PÄD4 23 - CO-OP: ein kognitiver Ansatz bei Kindern mit motorischen Entwicklungsstörungen und anderen Störungsbildern

Teil 2: Fr 9. Juni 2023, 9.30 bis 17.00 Uhr
04.02. 09:30Uhr - 05.02. 16:00Uhr
24UE

Im ersten Teil dieses Workshops (am 1. und 2. Tag) wird der evidenzbasierte CO-OP Ansatz (Cognitive Orientation to Daily Occupational Performance) von Dr. Helene Polatajko und Kollegen (Kanada) vorgestellt und praktisch erprobt.

Der CO-OP-Ansatz ist auf verschiedenen Ebenen wissenschaftlich erforscht und in seiner Wirksamkeit evaluiert. Er wird v. a. in der Therapie von Kindern mit umschriebenen Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen (UEMF) in den entsprechenden Versorgungsleitlinien als wirksam empfohlen. Darüber hinaus gibt es inzwischen vielversprechende Pilotstudien und Erfahrungen bei CO-OP mit Erwachsenen und Klient:innen mit anderen Störungsbildern, wie z.B. Autismus, Apoplex u.a.

Inhalte 1.und 2. Tag: CO-OP kennenlernen (Ziel und Plan)

  • Kurzvorstellung des Störungsbildes Umschriebene Entwicklungsstörung Motorischer Funktionen (UEMF)
  • Theoretische Hintergründe und Forschungsergebnisse
  • Einsatz kognitiver Strategien
  • Dynamische Ausführungsanalyse
  • Geleitete Entdeckung
  • Elternbeteiligung/-beratung

Danach sollen praktische Erfahrungen mit der Methode in der Praxis gesammelt werden.

Der zur CO-OP Weiterbildung gehörende Vertiefungs-Tag (3. Tag) bietet die Gelegenheit sich über die Erfahrungen mit CO-OP auszutauschen und das Wissen über CO-OP zu vertiefen. Dieser Tag findet am Fr 9. Juni 2023 statt.

Der Vertiefungstag bietet die Gelegenheit sich über die Erfahrungen mit CO-OP auszutauschen und das Wissen über CO-OP zu vertiefen. Hier stehen die eigenen Fallbeispiele und Erfahrungen mit CO-OP im Mittelpunkt. Es werden u. a. spezifische Aspekte und die Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen, den Schwierigkeiten und Erfolgen der Anwendung von CO-OP diskutiert.

Darüber hinaus wird auch ein Einblick über neueste Entwicklungen zum Thema gegeben. Weiterhin besteht die Möglichkeit, mitgebrachte Videobeispiele zu analysieren und ggf. einzelne CO-OP-Vorgehensweisen praktisch zu vertiefen.

Inhalte: Vertiefen des CO-OP-Wissens und Erfahrungsaustausch (Check)

  • Erfahrungsaustausch
  • Videoanalysen
  • Ideenpool
  • Praktische Vertiefung
  • Neue Entwicklungen

Das Mitbringen von eigenen Fallbeispielen für den Vertiefungs-Tag (3. Tag), gerne auch als Videosequenzen, bereichert diesen Workshop sehr und wird erwartet!

Referenten: Iris Knipschild   Stephanie Knagge  

Seminarthemen

PÄD8 23 - Der Interventionsprozess eines Therapiekindes analog zum CPPF-Framework

16.03. 09:30Uhr - 17:00Uhr
8UE

Anhand eines Videofallbeispiels wird im Seminar der komplette Behandlungsprozess mit den Teilnehmenden erarbeitet:

  • Rahmenbedingungen klären; mögliche Betätigungsprobleme und -ziele identifizieren
  • Erheben/Bewerten: Betätigungsanalysen, kriteriengeleitete Beobachtungen, Testverfahren
  • Sich mit dem Kind/den Bezugspersonen auf Ziele einigen; Interventionen planen
  • Umsetzung und Dokumentation des Planes inkl. Zusammenarbeit mit anderen am Prozess beteiligten Personen (z.B. Eltern, Geschwister, Lehrer, Erzieher...).
  • Überwachen/verändern: die genutzten Strategien zur Erreichung der Betätigungsziele überprüfen und ggf. anpassen
  • Ergebnis bewerten und Abschluss der Interventionen.

Durch diesen Kurstag werden Sicherheit und Routine im Clinical Reasoning verstärkt. Die Übertragung des CPPF-Prozesses in die eigene therapeutische Arbeit und damit das klienten- und betätigungszentrierte Vorgehen wird erleichtert und unterstützt.

 

Referenten: Erika Neugebauer   Nora Bilke  

PÄD9 23 - Einführung in die Sensorische Integrationstherapie

17.03. 09:30Uhr - 18.03. 16:00Uhr
18UE

In diesem Einführungsseminar wird das Konzept der Sensorischen Integrationstherapie vorgestellt.
Gerade in den letzten Jahren sind zahlreiche internationale Studien zu unterschiedlichen Fragestellungen rund um die SI und zur Effektivität der SI-Therapie veröffentlicht worden. Auch die Stellungnahme der Neuropädiater zur SI wurde 2017 überarbeitet und veröffentlicht (http://www.dgspj.de/wp-content/uploads/service-stellungnahme-si-2017.pdf)
Dies zeigt den hohen Stellenwert, den diese Therapiemethode nach wie vor hat, wenn sie gezielt eingesetzt wird und sich an den Alltagsproblemen des Kindes/der Familie orientiert.

Inhalte des Seminars sind:

  • Einführung in das Konzept der Sensorischen Integration
  • Überblick über die Sinnessysteme und das ZNS
  • Störungsbilder der SI analog zu den aktuellen Klassifizierungen
  • Möglichkeiten der Befundung anhand von kriteriengeleiteten Beobachtungen
  • Die Fidelity-Kriterien in der SI-Behandlung
  • Möglichkeiten der Alltagsstrukturierung nach SI-Prinzipien/ Themen der Elternberatung.

Ergänzt werden die Kursinhalte durch Selbsterfahrungsübungen und zahlreiche Videofallbeispiele.

Weitere Infos: Einführung in die Sensorische Integrationstherapie

Die SI-Einführung bietet die Gelegenheit, in 2 Tagen die Grundlagen der Sensorischen Integration kennen zu lernen. Ein wichtiger Schwerpunkt in dieser Einführung ist die Selbsterfahrung zur Verdeutlichung der Wirkungsweise der Wahrnehmungsverarbeitung in den Basissinnen.

Der Einführungskurs soll auch der Entscheidungsfindung dienen, ob die gesamte SI-Weiterbildung angestrebt werden sollte. Weitere Informationen über die Sensorische Integrationstherapie finden Sie auch hier.

Hinweisen möchten wir auch auf die Seite des SI-Leitungsteams/DVE unter https://dve.info/der-dve/fachausschuesse/fachausschuss-paediatrie. Hier sind regelmäßig Neuigkeiten zu aktuellen SI-Studien, Artikeln etc. zu lesen.

Referenten: Iris Knipschild   Lisa Chittka  

PÄD11 23 - Grundlagen der Beratung für Kindertagesstätten

19.03. 09:30Uhr - 17:00Uhr
8UE

Betätigungsprobleme von Kindern im Vorschulalter zeigen sich oft deutlicher in der KITA als im häuslichen Kontext. Daher werden viele der Kinder, die in ergotherapeutischer Behandlung sind, auf Anraten der pädagogischen Fachkräfte überwiesen. Auch die Eltern benennen häufig Betätigungsprobleme, die eher im Kindergarten-Kontext auftreten. In diesen Fällen ist eine gute Beratung der KITA unverzichtbarer Bestandteil der ergotherapeutischen Intervention und eine oft schnelle und effiziente Möglichkeit, auf die Betätigungsprobleme Einfluss zu nehmen.
Basis für diese Beratung, gerade von inklusiv arbeitenden Kindertagesstätten ist, allen Kindern bestmögliche Partizipation bei allen kindergartentypischen Aktivitäten zu ermöglichen.
Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Fähig- und Schwierigkeiten in der KITA-Gruppe zu begleiten, zu fördern und zu unterstützen ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Manchmal sind Veränderungen in der Raumgestaltung oder eine andere Art der Anweisung schon hilfreich, kritische Situationen zu entzerren. Für diesen Prozess sind Kenntnisse über eine entsprechende Raumgestaltung, Strukturierung des Tagesablaufs und Möglichkeiten der Reizreduktion hilfreich. Dieses Wissen verhilft dazu, der gesamten Gruppe ein positives Lebens- und Lernumfeld zu ermöglichen und ist daher nicht nur für Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder Problemen wichtig. Viele der erarbeiteten Strategien/Aspekte lassen sich auch für die Beratung in das Umfeld Schule nutzen.

Folgende Fragen werden wir gemeinsam im Seminar beantworten:

  • Welche Situationen sind im Kindergarten besonders herausfordernd und warum?
  • Wie lässt sich ohne großen Aufwand ein Raum so gestalten, dass alle Kinder und auch die Bezugspersonen sich dort wohl fühlen und entfalten können?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, Reizüberflutung in der KITA zu vermeiden und wie können diese einfach umgesetzt werden?
  • Wodurch kann eine Strukturierung des KITA-Alltags erreicht werden, die den Kindern Sicherheit und Orientierung gibt?
  • Welche Möglichkeiten bietet der TEACCH-Ansatz hierfür in der KITA?

Referenten: Erika Neugebauer   Iris Knipschild  

Seminarthemen

PÄD17 23 - "Aufgepasst"

1. Einführung in die Diagnostik und Therapie von Aufmerksamkeitsstörungen/ ADHS; 2. Der systemische Blick auf die "ADHS-Familie"
07.06. 09:30Uhr - 08.06. 17:30Uhr
18UE

Immer mehr Kinder werden mit Aufmerksamkeitsstörungen und/oder (Verdacht auf) ADHS mit entsprechenden Betätigungsproblemen in die ergotherapeutische Praxis überwiesen. Daher ist dies ein wichtiges Thema, das aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden sollte.

Neben grundlegenden ergotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten bei AD(H)S werden wir uns mit folgenden Seminarinhalten auseinandersetzen:

  • Welche Kriterien müssen nach ICD - 10 für eine AD(H)S-Diagnose vorliegen? Was beinhaltet eine ADHS-Diagnostik idealerweise?
  • Grundlagen der Aufmerksamkeitssteuerung
  • Betätigungsorientierte und klientenzentrierte Vorgehensweise bei Problemen im Bereich der Aufmerksamkeitssteuerung/ADHS analog zum CPPF
  • Betätigungsanalyse bei ADHS-spezifischen Problemstellungen
  • Kurzer Exkurs über neurophysiologische Grundlagen zur Steuerung von Aufmerksamkeit und Konzentration
  • Vor- und Nachteile der diagnostischen Möglichkeiten (Papier und Bleistift-Verfahren, computergestützte Tests, Fragebogen)
  • Welche Testverfahren können die Aktivitäts- und Partizipationsprobleme des Kindes auf der Funktionsebene verdeutlichen, um so den, für das Kind geeigneten Interventionsansatz auszuwählen?
  • Überblick über den TEA-Ch-Test und das ADHS-Diagnostikum für Kinder und Jugendliche (ADHS-KJ)

 

Kurze Einführung in folgende Therapiekonzepte:

  • Marburger Konzentrationstraining (Krowatschek)
  • Aufmerksamkeitstraining nach Lauth & Schlottke
  • ATTENTIONER von Jacobs & Petermannn
  • Alert-Programm nach Williams & Shellenberger
  • IntraActPlus-Konzept von Jansen & Streit

Ergänzt werden diese Themen durch einen Workshop der Psychologin Stephanie Busch mit folgenden Inhalten:

  • Die Familie eines Kindes mit ADHS aus der systemischen Perspektive
  • Welche Kriterien müssen nach ICD - 10 für eine AD(H)S-Diagnose vorliegen? Was beinhaltet eine ADHS-Diagnostik idealerweise?
  • Beobachtungskriterien für das kindliche (Spiel-)verhalten
  • Die Marte Meo Methode zur Unterstützung der Eltern-Kind-Interaktion
  • Auf welchen gemeinsamen Prinzipien bauen Elterntrainings/Programme wie beispielsweise THOP (Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Verhalten), Triple P (Positive Parenting Program) oder Starke Eltern, starke Kinder® auf? Welche Eltern können von einem solchen Programm profitieren?
  • Das Seminar bietet auch eine Entscheidungshilfe, welche der vorgestellten Therapieprogramme/ Förderansätze zum persönlichen Arbeitsstil der Teilnehmer:innen passen.

 

Referenten: Erika Neugebauer   Nora Bilke   Stephanie Busch  

PÄD18 23 - CO-OP Vertiefungs-Tag

09.06. 09:30Uhr - 17:00Uhr
8UE

Dieser 3. Kurstag knüpft an das Seminar PÄD4 23 von Fr 4./Sa 5. Feb. 2023 an.

Referenten: Iris Knipschild   Stephanie Knagge  

Seminarthemen

PÄD22 23 - Früherkennung und Prävention schulischer Lernstörungen bei Kindern in der Ergotherapie

21.09. 09:30Uhr - 17:30Uhr
9UE

Lernstörungen haben weitreichende Folgen für die schulische, berufliche, emotionale und soziale Entwicklung der betroffenen Kinder. Da die Wurzeln von Lernstörungen oft schon im Vorschulalter zu suchen und zu finden sind, ist ein möglichst frühzeitiges Erkennen von Entwicklungsrisiken bereits in diesem Zeitabschnitt, spätestens zum Schulbeginn, von großer Relevanz. Von besonderem Interesse ist dabei die Erfassung und Förderung von Vorläuferfertigkeiten, die für den Erwerb von Lese-, Rechtschreib- und Rechenkompetenzen grundlegend sind.
Viele der in der Ergotherapie behandelten Kinder weisen eine hohe Anzahl von Risikofaktoren für spätere schulische Lernstörungen auf ("Soft Signs"). Ergotherapeut:innen sind daher prädestiniert dafür, mit Vorschulkindern im Bereich Prävention von späteren Lernstörungen zu arbeiten. Zudem werden vermehrt Kinder im Vorschulalter mit dem Auftrag "Fit machen für die Schule" in die Praxen überwiesen.

Themen des Kurses:

  • Spezifische Basiskompetenzen des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens bei Kindern im Vorschulalter anhand des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes
  • Darstellung der Risikofaktoren für schulische Lernstörungen im Vorschulalter: "Soft Signs", unspezifische, spezifische Prädiktoren
  • Möglichkeiten der Befundung/Testung von Vorläuferfertigkeiten des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens
  • Befundung der mathematischen Vorläuferfähigkeiten mit einem, in Zusammenarbeit mit Dr. Barth, erstellten Screening (wird den Teilnehmer:innen nach dem Kurs zugemailt)
  • Präventive Möglichkeiten und Ansätze zur Verhinderung späterer Lernstörungen innerhalb der pädiatrischen Ergotherapie

Praktische Erprobung von entsprechenden Behandlungssequenzen und Filmbeispiele vertiefen die Seminarinhalte. Die unterschiedlichen Beobachtungs-/Screeningbögen werden den Teilnehmer:innen nach dem Seminar für die direkte Anwendung in der praktischen Arbeit zugemailt.

Referenten: Erika Neugebauer   Iris Knipschild  

PÄD24 23 - Ergotherapie bei visuellen Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen

22.09. 09:30Uhr - 23.09. 13:00Uhr
12UE

Rund um das Thema der visuellen Wahrnehmung gibt es viele unterschiedliche Definitionen und entsprechende Förder- und Therapieansätze. Im Seminar wird eine Einordnung der verschiedenen Begrifflichkeiten in Bezug zum ergotherapeutischen Befund (inkl. FEW-2 und FEW-3 Ergebnissen) vorgenommen. Die Auswirkung der Störungsbilder auf die Partizipation der Kinder in der Schule und häuslichem Umfeld werden geschildert.

Seminarthemen:

  • Entwicklung des visuellen Systems und der visuellen Wahrnehmung
  • Einordnung der unterschiedlichen Bezeichnungen im Bereich der visuellen Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen
  • Befundung der visuellen Wahrnehmungsleistungen
  • Welche Rolle spielt der FEW-2 bei dieser Diagnostik?
  • Welche Aussagen können nach einer FEW-2 Testung, bzw. FEW-3 Testung in Bezug auf Schulfertigkeiten und betätigungsproblemorientierte Behandlungsansätze gemacht werden?
  • Diskussion von Fallbeispielen
  • Räumlich-konstruktive Störungen als Teilbereich umschriebener Lernstörungen
  • Behandlungsansätze bei räumlich-konstruktiven und bei visuell-perzeptiven Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen
  • Anregungen zur Förderung im häuslichen Umfeld des Kindes

Die Möglichkeiten der praktischen Umsetzung werden an Hand von Videobeispielen demonstriert und während des Seminars gemeinsam erarbeitet.

Referenten: Erika Neugebauer   Nora Bilke